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Über Heimito von Doderer – Alexandra Kleinlercher im Gespräch mit Wolfgang FleischerDoderer et altri... |
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A.K.: Er hat viele große Schriftsteller kritisiert. W.F.: Thukydides hat er überleben lassen, aber nicht gelesen. A.K.: Baudelaire und Valéry mochte er. Zola war ihm schon wieder zu revolutionär. W.F.: Er war den Lyrikern gegenüber viel rücksichtsvoller als den Romanschriftstellern. Er hat über Dostojewskij ungeheuer geschimpft, was für Fehler er in seinen Dämonen gemacht hätte. Irgendjemand hätte nach vierhundert Seiten plötzlich eine andere Haarfarbe und so etwas dürfe nicht passieren. Das gehöre auf dem Konstruktionsblatt eingetragen. A.K.: Über Proust und Balzac hat er Negatives gesagt. W.F.: Balzac und Tschechow hat er als Vielschreiber bzw. Schmieranten bezeichnet. Von Balzac hat er eine Geschichte erzählt, die ich sonst nirgends gefunden habe. Balzac hätte sich oberhalb der Schreibfläche ein Gestell gebastelt, auf dem er für jede Figur eine Marionette aufhängte und die er herunterhängte, wenn eine der Figuren starb. Die Bedienerin hängte einmal eine der Marionetten wieder auf und das ist ihm gar nicht aufgefallen.
Copyright © Alexandra Kleinlercher, Berlin 2006. Dieses Interview ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.
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