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Über Heimito von Doderer – Alexandra Kleinlercher im Gespräch mit Wolfgang FleischerOtto Basil |
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A.K.: Otto Basil ließ Heimito von Doderer 1947 unter Pseudonym in seiner Kulturzeitschrift „Plan“ veröffentlichen. Ist das auf den Einfluß von Goebel oder Gütersloh zurückzuführen, die auch für den Plan gearbeitet haben? Warum hat Basil ihn veröffentlichen lassen, obwohl er sonst gegenüber ehemaligen NSDAP-Mitgliedern so kritisch war? W.F.: Ich habe mit der Witwe Otto Basils gesprochen, die vorher mit Béla Fáludi verheiratet war [Heimito von Doderer kannte Béla Fáludi, der auch in seinem Roman „Die Dämonen“ eine Rolle spielt, doch ihre Freundschaft war zwiespältig u.a. auch deshalb, weil Fáludi ein Anhänger der faschistischen Heimwehr wurde, während Heimito von Doderer überzeugter Nazi war. Fáludi war jüdischer Herkunft und kam 1944 bei einem Gefangenentransport um.] Sie hat Doderer immer tief gehaßt; einfach so. A.K.: Sie hat ihn aber nicht näher gekannt? W.F.: Doch, natürlich hat sie ihn gekannt. A.K.: Sie meinen nach dem Krieg? W.F.: Nach dem Krieg weniger. Um auf Otto Basil zurückzukommen. Das Wiener Kulturleben der Nachkriegszeit war ein sehr beschränktes. Die wenigen Leute, die in diesem Bereich tätig waren, haben daher einander auch alle gekannt. Auch Doderer ist in den Art-Club und in den Strohkoffer gekommen. Alle saßen in denselben Kaffeehäusern und so viel ich damals als viel Jüngerer mitbekam, waren alle zu allen sehr, sehr höflich. Öffentliche Angriffe hat es kaum gegeben.
Copyright © Alexandra Kleinlercher, Berlin 2006. Dieses Interview ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar.
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